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Lerntherapie

Was bedeutet Lerntherapie für mich

Auf dem Markt der „Lerntherapie“ gibt es viele verschiedene Angebote mit unterschiedlichen Ansätzen – wie es in den meisten therapeutischen Berufszweigen der Fall ist. Manche setzen ihren Schwerpunkt auf sensomotorische Übungen, auf die Therapie von persistierenden Reflexen, auf nachhilfeähnliche Angebote, andere arbeiten rein psychotherapeutisch. Ich möchte an dieser Stelle meinen Ansatz erklären, damit Sie sich ein Bild von meiner Arbeit machen können. Sie haben meine Seite aufgesucht, weil Ihr Kind Lernschwierigkeiten hat. Oder bei Ihrem Kind wurde bereits eine Lese- und/oder Rechtschreibschwäche, eine Rechenstörung oder eine AD(H)S diagnostiziert. Vielleicht wurden Sie von Lehrern oder Erziehern angesprochen, weil diese Verhaltensauffälligkeiten bei Ihrem Kind beobachtet haben. Oder Sie machen sich Sorgen, weil Ihr Kind ausgeprägte Schulunlust zeigt, in der 4. Klasse immer noch mit den Fingern rechnet, das Wort „Schule“ in einem Text auf vier verschiedene Arten schreibt, sich täglich mit Übungen abmüht und trotzdem schlechte Zensuren mit nach Hause bringt oder weil Sie sich ständig wegen der Hausaufgaben streiten. 

Grundsätzlich gilt:

In den seltensten Fällen gibt es genau einen definierbaren Grund, weshalb ein Kind Schwierigkeiten beim Lernen allgemein, beim Schreiben, Lesen oder Rechnen hat. Deshalb ist es mein erstes Ziel, Stärken und Schwächen Ihres Kindes aus möglichst vielen Blickwinkeln zu betrachten. 
 
Ein enger Austausch ist hierfür notwendig: mit dem Kind selbst, den Eltern bzw. Bezugspersonen, den Lehrern, Therapeuten und Ärzten, wenn Sie die Einverständniserklärung dafür geben. In meiner Arbeit gibt es nie einen vorher festgelegten Plan, wie oft ich mit wem arbeiten werde. Deshalb gibt es bei mir keine Vertragsbindung. Manchmal ist eine Lernberatung in größeren Abständen sinnvoll, manchmal ein regelmäßiges Training. In einigen Familien wiederum steht die Arbeit mit den Bezugspersonen im Vordergrund. In anderen Fällen ist eine unterstützende Begleitung im Unterricht hilfreich oder eine Beratung zu verschiedenen Lerntechniken. 

Diagnostik

Zu Beginn einer Lerntherapie steht eine umfassende Förderdiagnostik. 

Hierzu gehören:

  • Das Anamnesegespräch
  • Verhaltensbeobachtung des Kindes, bei Bedarf auch der Eltern mit ihrem Kind in Lernsituationen (videogestütze Verhaltensdiagnostik)
  • Fragebögen zur allgemeinen Entwicklung (motorisch, sensorisch, psychisch)
  • Einbeziehen vorhandener Unterlagen wie Schulzeugnisse, ärztliche Befundberichte, Klassen-, Haus- und Übungsarbeiten des Kindes
  • Standardisierte und beobachtende Testverfahren
  • EEG, um die Hirnakivität bei verschiedenen Tätigkeiten zu messen Je nach Bedarf verwende ich Diagnostische Mittel zur Überprüfung der:
  • Lese- und Rechtschreibfähigkeit
  • Mathematischen Kompetenzen
  • Hirnaktivität mittels EEG
  • Visuellen Wahrnehmung
  • Auditiven Wahrnehmung
  • Phonologischen Bewusstheit
  • Fein- und Graphomotorik
  • Handdominanz
  • Koordinationsfähigkeit
  • Aufmerksamkeit und Konzentration   

Es ist hilfreich, wenn Sie zu dem Erstgespräch folgende Unterlagen mitbringen:

  • Schulzeugnisse der letzten Jahre
  • Aktuelle und ältere Schulhefte (Deutsch, Mathe)
  • Das gelbe Untersuchungsheft
  • Wenn bereits vorhanden: Arztberichte (z.B. Pädaudiologe, Psychologe, Kinder- und Jugendpsychiater) 

Bei dem Erstgespräch bietet sich dann die Gelegenheit, Wünsche und Ziele einer Therapie zu formulieren und durch ein ausführliches Anamnesegespräch schon die Richtung der weiteren Diagnostik festzulegen. Für die Förderdiagnostik müssen 4-5 Therapiestunden eingeplant werden. Anschließend werde ich Ihnen in einem Elterngespräch die Ergebnisse erläutern und mein weiteres Vorgehen mit Ihnen besprechen. Grundsätzlich ist mir auch im weiteren Verlauf der enge Kontakt und Austausch mit den Eltern sehr wichtig, denn nur durch die Transparenz und das gemeinsame Wissen und Verstehen ist eine sinnvolle Unterstützung für Ihr Kind erst möglich. Soll die Diagnostik auch für die Beantragung eines Nachteilsausgleiches dienen, ist die Durchführung eines Intelligenztestes notwendig. Außerdem müssen andere Ursachen der Teilleistungsschwäche ausgeschlossen werden. Diese Möglichkeiten bieten wir in meiner Lerntherapiepraxis in Kooperation mit Herrn Eikermann.